
August 2025
Matcha – Viele Traditionen, viele Möglichkeiten
Heute noch jemanden zu finden, der noch nicht von Matcha gehört hat, ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Noch vor wenigen Jahren jedoch galt Matcha als absolutes Nischenprodukt – bekannt vor allem für seine tief verwurzelte kulturelle Bedeutung in Japan.
Ein Exportschlager – und das schon länger, als gedacht…
Wie unser letzter Beitrag angedeutet hat, ist Matcha schon seit mehreren Jahrhunderten in Japan zu finden. Doch ursprünglich kam er aus China und gelangte mit einem buddhistischen Mönch vom Festland auf die benachbarte Insel. Seinen wahren Charakter, der sich nun auch globaler Beliebtheit erfreut, erlangte er jedoch erst in Japan. Denn hier wurden die Techniken entwickelt, die ihn bis heute prägen:
Die Teepflanzen werden vor der Ernte für mindestens 30 Tage abgedeckt und somit beschattet. Das hat zur Folge, dass die Teeblätter beginnen erheblich mehr Chlorophyll zu bilden, um das plötzlich fehlende Sonnenlicht zu kompensieren. Hierdurch steigt auch der Anteil pflanzlicher Aminosäuren, die für den charakteristischen vollmundigen Geschmack und die schmeichelnde Süße des fertigen Produkts verantwortlich sind.
Langsam aber stetig – Der lange Prozess hat seinen Preis…
Nach der Ernte werden die smaragdgrünen Blätter zunächst schonend für wenige Sekunden über Wasserdampf erhitzt, um den Oxidationsprozess zu unterbinden. Anschließend wird dieser Rohtee (Tencha genannt) langsam unter Granitmühlen gemahlen. Dieser Prozess ist entscheidend, da das falsche Material der Mühlen oder eine zu hohe Drehzahl Hitze entstehen lassen könnte, welche den kostbaren Tee beschädigen würde. Unter idealen Bedingungen entstehen etwa 30–50 Gramm hochwertiger Matcha pro Mühle in einer Stunde.
Ein kullinarischer All-rounder – Altes Handwerk, neue Kreationen
Ein hochwertiger Matcha zeichnet sich durch seine leuchtend grüne Farbe und seinen cremig-weichen Geschmack aus. Neben der traditionellen Zubereitung lässt er sich auch hervorragend in modernen Rezepten einsetzen – somit beispielsweise in Desserts – wie in unserem Beispiel als Affogato.
Schlage hierfür deinen Matcha besonders schaumig und gieße ihn über dein Lieblingseis. Wir empfehlen Vanille, Pistazie oder Himbeere. Perfekt für einen heißen Sommertag oder den krönenden Abschluss deines Dinners.